Blutegel-Behandlung

Blutegel VAuch die Blutegeltherapie ist ein Jahrtausende altes Heilverfahren.

Der Blutegel, ein schwarz-bräunlicher etwa 4 cm langer blutsaugender Plattwurm, sondert beim Biss ein Sekret ab, u.a. mit dem Wirkstoff Hirudin, wodurch das Blut nicht gerinnt und der Patient den Biss nicht spürt. Die primäre Wirkung der Blutegeltherapie ist eine lokal und systemisch wirkende Blutentstauung. Die sekundäre Wirkung ist auf die Wirkstoffe im Speichel des Egels zurück zu führen:

Der Speichel enthält folgende bisher identifizierte Substanzen:

Hirudin (der Name ist abgeleitet von Hirudo medicinalis = medizinischer Blutegel) gehört zu den Wirkstoffen des Blutegels, die als eigenständiges Arzneimittel in der Medizin eingesetzt werden.

  • Hirudin hemmt die Blutgerinnung und wird u.a. zur Behandlung des Herzinfarkts eingesetzt.
  • Calin hemmt ebenfalls die Blutgerinnung und bewirkt im Anschluss an das „schnelle“ Hirudin die ca. 12 h dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt zu dem bekannten, sanften Aderlass.
  • Beim Saugvorgang tritt auch der „Ausbreitungsfaktor“, die Hyaluronidase, in Aktion: der Weg für die heilenden Substanzen wird durch Gewebe-Auflockerung vorbereitet. Dieser Wirkstoff findet in der Medizin als resorptionsfördernder Zusatz zu Infusions- und Injektionspräparaten (z.B. „Turbo-Anästhesie“) Verwendung.
  • Egline und Bdelline wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Die einzigartige natürliche Wirkstoffkomposition der Saliva durch weitere Substanzen (z. B. Faktor X a-Hemmer, LDTI) abgerundet

Die Anwendung der Therapie bedarf Zeit und Geduld von Heilpraktiker und Patient. Da die Tiere sehr geruchs- und temperaturempfindlich sind, erfordert das Anlegen (der Biss) der Tiere einiges an Übung. Die Saugzeit beträgt etwa 15 Minuten bis eine Stunde. Bei dem 60-minütigen Saugakt ist es natürlich notwendig, die Wunde offen und das Blut fließfähig zu halten. Die Nachblutung kann Tage dauern und benötigt eine aufmerksame Nachsorge.

Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen möchte ich nicht auf die Indikationen der einzelnen Therapieverfahren eingehen. Weitere Informationen erhalten Sie direkt über:
Beschreibung der Therapieverfahren beim Heilpraktiker Fachverband Rheinland-Pfalz e.V.

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