Infos zur VNS-Analyse

VNS-Analyse: Analyse des Vegetativen NervenSystems

Bei der Analyse des vegetativen Nervensystems (VNS) wird die sogenannte Herz-Raten-Variabilität (kurz: HRV) gemessen und als diagnostisches Mittel genutzt.

Hintergrund: Alle Organe des Menschen werden von sensiblen und motorischen Nerven und außerdem von vegetativen Nerven gesteuert. Vereinfacht ausgedrückt leiten die sensiblen Nerven Sinneseindrücke wie Kitzeln, Kribbeln, Berührung, Schmerz,… zum Gehirn, die motorischen Nerven leiten „Bewegungsbefehle“ zu den Muskeln.

Das vegetative Nervensystem „aktiviert, taktet“ die Organe, Organgruppen. Es gibt Organe, die vom Sympathikus-Nerv gesteuert werden (z.B. Skelettmuskeln) und Organe, die vom Parasympathikus-Nerv gesteuert werden (z.B. Verdauungsorgane).
Ein gerne verwendetes Bild der Sympathikus-Aktivierung ist die Konfrontation unserer Vorfahren mit einem Säbelzahntiger. Der Mensch sieht den Tiger und befindet sich augenblicklich in einer Stresssituation. Er muss in Bruchteilen einer Sekunde auf den Tiger reagieren.
Dies macht der Sympathikus-Nerv. Er aktviert alles, was der Mensch entweder zu einer Flucht vor dem Tiger oder zu einem Kampf mit dem Tiger benötigt: Adrenalin, gut durchblutete Muskulatur, einen schnelleren Herzschlag, gut belüftete Lungen, einen guten Weitblick,….
Ein weiteres Bild für das vegetative Nervensystem ist das Bild des satten Menschen nach einer guten Mahlzeit. Hier ist nun der Parasympathikus-Nerv aktiv. Das Verdauungssystem ist eingeschaltet, die Atmung und der Herzschlag sind ruhiger geworden,…und der Sympathikus wurde „heruntergeregelt“.

Bei der VNS-Analyse macht man sich die zwischen Ein- und Ausatmung unterschiedliche „Herztaktung“ zu Nutze, um festzustellen, wann und wie stark der Sympathikus-Nerv und der Parasympathikus-Nerv den Herzschlag verändern. Während der Einatmung steuert der Sympathikus die Herztätigkeit, während der Ausatmung der Parasympathikus.
So ergibt sich eine Variabilität der Herzfrequenz zwischen Ein- und Ausatmung, die Herz-Raten-Variabilität (HRV).

Befinden wir uns in einer Stresssituation, so ist der Sympathikus (→ Säbelzahntiger → Kampf oder Flucht) aktiv. Die Herzfrequenz ist beschleunigt. Wenn wir den Stress ausreichend abbauen können (z.B. durch Sport, Entspannungstechniken, …), so kann der Parasympathikus das Kommando übernehmen und wir beruhigen uns wieder.

Im Idealfall befinden sich Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht. Beide „Nerven“ kommunizieren miteinander und „teilen sich die Aufgaben“. Bei Dominanz eines der Nerven geraten wir aus dem Gleichgewicht. Meist haben wir zu viel Stress und können diesen nicht abbauen, der Sympathikus ist daueraktiv.

vns-teufelskreisDie Folgen können sein: permanent verhärtete Muskulatur (→ Schmerzen), Nervosität, Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Diabetes, psychische Folgen (Burn Out, Depression, erektile Dysfunktion, Infertilität, …), häufige Infekte u.v.m.

Mit einer einfachen Messung kann festgestellt werden, in welchem Zustand der Patient ist. Eine sechsminütige Messung zeigt, ob wir uns im
Stress-Modus befinden oder ob wir ausgeglichen sind.

 

Wie wird gemessen?Tablet computer

die Messung wird auf einem iPad durchgeführt
Ruhemessung im Sitzen oder Liegen ohne Stressprovokation
Aufzeichnungsdauer 520 Herzschläge (5 – 10 Min.)
man muss sich nicht entkleiden

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Praktische Durchführung
Gurt befeuchten
Gurt anlegen
Dateneingabe
Messung starten

 

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Mit einer einfachen Messung kann festgestellt werden, in welchem Zustand der Patient ist. Eine sechsminütige Messung zeigt, ob wir uns im Stress-Modus befinden oder ob wir ausgeglichen sind.

 

 

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